Regenjacke ist nicht gleich Regenjacke. Ob beim Spaziergang im Nieselregen oder auf einer mehrtägigen Bergtour – das Material entscheidet, ob du trocken bleibst oder im eigenen Dampf kochst. In diesem Artikel erfährst du, welche Materialien bei Regenjacken zum Einsatz kommen, wie sich Beschichtung und Membran unterscheiden, was Softshell vs Hardshell bedeutet – und welche Variante sich für deinen Alltag oder Outdoor-Abenteuer wirklich lohnt.
1. Aufbau einer Regenjacke: Schichten & Imprägnierung
Das Grundprinzip aller Regenjacken basiert auf drei Elementen:
- Obermaterial – meist ein robustes Synthetikgewebe (z. B. Polyester oder Nylon)
- Imprägnierung (DWR) – sorgt dafür, dass Wasser abperlt statt einzusickern
- Innenlage – je nach Typ eine Beschichtung oder Membran
Wenn die Imprägnierung nachlässt, zieht Feuchtigkeit in das Obermaterial ein. Dadurch kann die Membran nicht mehr richtig „atmen“. Regelmäßiges Nachimprägnieren ist deshalb entscheidend für dauerhafte Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität.

2. Beschichtung vs. Membran – der zentrale Unterschied
Beschichtete Regenjacken
Bei einer beschichteten Jacke wird eine dünne wasserabweisende Schicht (z. B. Polyurethan) auf die Innenseite des Oberstoffs aufgetragen. Diese bildet eine physikalische Barriere gegen Regen.
- ✅ Vorteile: preiswert, leicht, klein verpackbar
- ❌ Nachteile: geringere Atmungsaktivität, Verschleiß durch Abrieb
Fazit: Ideal für den Alltag, Pendeln, Radfahren zur Arbeit oder kürzere Spaziergänge – wenn Funktion wichtiger ist als Hightech.
Membranjacken
Eine Membran ist ein eigenständiges, mikroporöses Material, das unter das Obermaterial laminiert wird. Von innen schützt eine zusätzliche Schicht (Mesh oder Trikot) die empfindliche Membran.
Beispiele für bekannte Membranen:
- GORE-TEX
- Dermizax
- eVent
- Texapore
Diese Membranen haben unzählige mikroskopisch kleine Poren, die Wasserdampf entweichen, aber Regen nicht eindringen lassen – ideal für atmungsaktive Regenjacken.
- ✅ Vorteile: dauerhaft wasserdicht, atmungsaktiv, robust
- ❌ Nachteile: teurer, steifer, pflegeintensiver
Fazit: Für Trekking, Wandern und Outdoor-Abenteuer die bessere, langlebigere Wahl.
3. Softshell vs. Hardshell – welche Schicht für welchen Zweck?
Softshell-Jacken
- Windabweisend, elastisch, sehr atmungsaktiv
- Oft wasserabweisend, aber nicht vollständig wasserdicht
- Perfekt bei Bewegung, solange kein Dauerregen fällt
👉 Empfohlen für: Alltag, Laufen, Radfahren, Klettern oder aktive Tage mit wechselhaftem Wetter.
Hardshell-Jacken
- 100 % wasserdicht (Membran oder Beschichtung)
- Schutz bei Dauerregen, Schnee und Wind
- Weniger dehnbar, dafür maximal wetterfest
👉 Empfohlen für: Bergtouren, Trekking, Expeditionen oder lange Outdoor-Tage.
4. Alltag vs. Outdoor – welche Regenjacke passt zu dir?
| Einsatzbereich | Empfohlenes Material | Eigenschaften |
|---|---|---|
| Alltag & Stadt | Beschichtung oder 2-Lagen-Membran | Günstig, leicht, bequem |
| Wandern & Trekking | 2,5- bis 3-Lagen-Membran | Robust, atmungsaktiv, langlebig |
| Extrembedingungen | 3-Lagen-Hardshell | Höchste Wasserdichtigkeit & Schutz |
| Sport & Bewegung | Softshell oder Hybrid | Sehr atmungsaktiv, flexibel |
5. Pflege-Tipp: Imprägnieren nicht vergessen
Egal ob Beschichtung oder Membran – die Imprägnierung ist entscheidend, damit Regen abperlt und das Obermaterial trocken bleibt.
Wasche deine Jacke regelmäßig nach Herstellerangaben und verwende ein Imprägnierspray oder Waschmittel mit DWR-Funktion, um die wasserabweisende Wirkung zu erhalten. Mehr detaillreichere Tipps findest du in diesem Artikel.
Fazit
- Für den Alltag: Eine gut imprägnierte, beschichtete Jacke reicht meist völlig.
- Für Outdoor: Eine Membranjacke (2,5–3 Lagen) ist die beste Wahl.
- Für Bewegung: Softshell oder Hybridjacke sorgt für Atmungsaktivität.
Denn egal ob Stadtregen oder Bergsturm – das richtige Material macht den Unterschied zwischen klamm und komfortabel.